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Zahnheilkunde

Die Zahnheilkunde ist ein relativ neues Gebiet in der Tiermedizin. Viele Erkenntnisse aus der Zahnmedizin beim Menschen haben inzwischen auch in der Tiermedizin Einzug gehalten. Zahnheilkunde in der Tiermedizin ist heute viel mehr als nur Zahnstein abkratzen und faule Zähne ziehen. Allerdings haben wir es mit vielen verschiedenen Tierarten zu tun, die alle ihre Besonderheiten haben!

Diagnostik:

Ein wichtiger Teil der Zahnheilkunde ist das Erstellen einer korrekten Diagnose. Leider ist dies oft nur in Narkose möglich. Neben der Betrachtung der Zähne gehört das Ausmessen von Zahnfleischtaschen sowie bei Bedarf das Röntgen der Zähne zur Standarduntersuchung.

Beim Röntgen kommen neben dem „normalen“ Röntgengerät in unserer Praxis ein spezielles digitales Röntgengerät mit einer sehr hohen Detailerkennbarkeit zum Einsatz, bei dem sich die einzelnen Zähne besonders gut darstellen lassen.

Zahnstein:

Während vor 30 Jahren das Abkratzen von Zahnstein üblich war, wissen wir heute, dass damit die Zahnoberfläche (Zahnschmelz) beschädigt wird. Ausserdem kann nicht der gesamte Zahnstein (v.a. unter dem Zahnfleisch!) entfernt werden. Diese Methode ist daher nicht empfehlenswert.

Besser ist bei einer Zahnsteinentfernung die Verwendung von Ultraschall, wie Sie es von ihrem Zahnarzt kennen. Wir empfehlen nach der Zahnsteinentfernung auch eine Reinigung der Zahnfleischtaschen (Scaling) sowie eine anschließende Politur um die Zahnoberfläche wieder zu glätten. Auch eine Fluoridierung kann sinnvoll sein um angegriffenen Zahnschmelz wieder zu härten.

Bitte beachten Sie: eine gründliche Entfernung des Zahnsteins ist nur unter Narkose möglich!

Zahnextraktion:

Wir versuchen natürlich immer alle Zähne zu erhalten. Leider stellt sich im Laufe der Zahnsanierung manchmal heraus, dass dies nicht möglich ist und Zähne extrahiert (gezogen) werden müssen. Wir verwenden dabei sowohl geschlossene als auch offene Techniken. Bei der geschlossenen Extraktion wird der Zahn ohne chirurgische Freilegung der Zahnwurzel entfernt. Bei der offenen Extraktion werden die Zahnwurzeln durch eine Verschiebung des Zahnfleisches und eine Entfernung des über der Wurzel liegendem Knochen freigelegt. Nach der Extraktion des Zahnes wird die Wunde vernäht. Dies bewirkt eine schnellere Heilung und verhindert das Eindringen von Futter in die Wunde. Wir bevorzugen meist diese Methode, die letztendlich eine schonendere und schnellere Extraktion des Zahnes ermöglicht.
Sollte eine Erhaltung der Zähne möglich und sinnvoll sein, werden wir Sie zu einem spezialisierten Tierzahnarzt überweisen.

Prophylaxe

Besser als jede Behandlung ist natürlich immer eine Vorbeugung (Prophylaxe). Eine Prophylaxe macht jedoch nur bei einem gesunden, schmerzfreien Gebiss Sinn. Als wichtigster Punkt ist hier das Zähneputzen zu nennen. Sinnvoll ist die Verwendung einer speziellen nicht schäumenden Zahnpasta in Verbindung mit speziellen Zahnbürsten. Zunächst sollte täglich geputzt werden. Wenn die Zähne sauber bleiben und das Zahnfleisch ohne Entzündungszeichen bleibt kann auf alle 2 bis 3 Tage reduziert werden. Futtermittel mit Zahnpflegeeffekt sowie spezielle Zahnpflegeprodukte (z.B. spezielle Kaustangen) können unterstützend wirken, da sie die Plaquebildung um 30 – 50% reduzieren. Sie ersetzen jedoch nicht das Zähneputzen!

Zahnheilkunde beim Heimtier

Auch bei Heimtieren sind Zahnprobleme nicht selten. sei es durch angeborene Fehlstellungen, durch falsche Fütterung oder Verletzungen im Mundraum. Insbesondere bei Maulgeruch, schlechtere Futteraufnahme, Gewichtsverlust, Schwellungen am Kopf, „Sabbern“ oder zu langen Schneidezähnen sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Unsere Zahnstation ist mit seiner Zusatzausrüstung auch für diese Patientengruppe hervorragend ausgerüstet. So werden überlange Zähne mit speziellen Diamantschleifern korrigiert. Das Abknipsen mit der Zange kann zu Splitterungen der Zähne führen ist dementsprechend veraltet.

Viele Zahnkorrekturen können beim ruhigen Umgang mit den Patienten wach oder nur mit einer leichten Sedation erfolgen.